Düdingen Indoor 2016, ein Erlebnisbericht

Düdingen Indoor 2016, ein Erlebnisbericht

Dieses Wochenende war das Turnier in Düdingen.
OK. Da ich erst am Mittwoch meine Pfeile von A/C/E auf X10 gewechselt habe (Siehe Bericht Beiter) und noch nicht wirklich getunt habe, stand ich vor der schwierigen Wahl: in einem (und dem einzigen) Training hatte ich mit den X10 gute Resultate und am Montag muss ich mit einem Satz Pfeile an die Indoor-WM fliegen. Eine Entscheidung war also gefragt: Bekannte A/C/E oder X10, die den Test der Zeit noch nicht gemacht haben?

Mit einigem Mut entschied ich mich dann für die X10 (350er Spine).
Ziel des Turniers: Durch das ganze Turnier hinweg das kleine Detail beachten der Endbewegung in der Ladephase (Mein “Einschnappen” in der Oberkörperausrichtung). Dies und nichts anderes. Den Rest einfach geschehen lassen. Ich weiss, dass ich gut schiessen kann, aber Fokus ist teils ein Problem. Somit ist dies gerade auch ein Test meiner selbst und meiner Konzentrationsfähigkeit und -willens.

Die erste Hälfte lief mit einem Ergebnis von überraschenderweise 297 (von 300) SEHR gut.
“OK… Ruhig Blut. Nichts überstürzen und weitermachen wie gehabt: Fokus auf mein kleines Detail; den Rest einfach geschehen lassen.” war mein innerer Befehl.
Ich weiss es und hatte es selber früher viele Male und am eigenen Leib erfahren: Man will plötzlich zu viel, man will es perfekt machen. Doch wie Voltaire im 17ten Jahrhundert  schon sagte: Perfektion ist der Feind des Guten. Also: Tief durchatmen und weiter, als sei nichts geschehen. Mein Ziel ist der Fokus und nichts anderes.

Die zweite Hälfte startete mit einer 9. “Hm… Egal. Weiter. Fokus auf das Detail. Nichts anderes.” Und siehe da: die 30er flossen wieder gut von der Hand.
Beendet hatte ich mit einer 295 (von 300) und somit einem neuen Schweizer Rekord von 592 (Alter Rekord war 588) und einem fürwahr erfüllendem Gefühl:
Ich habe mein Ziel für das Turnier erreicht: Ich blieb das ganze Turnier meinem Fokus treu und habe den Verlockungen der gewollten Perfektion widerstanden. der Lohn lässt sich sehen in einem deutlich gebrochenen Rekord, der seit 2003 Bestand hatte.

Und ja: Beim letzten Schuss spührte auch ich das Herz klopfen… 🙂

Somit hat sich auch bestätigt, mit welchen Pfeilen ich an die WM reisen werde: X10. Nothing else. 🙂

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